Einzelwortsuche: rechts oben – sehr bequem, Sonderzeichen müssen nicht eingegeben werden.
Suchfunktion: Unter dem Reiter ►Suche
Gesamter Text: Volltextrecherche, wo ein gesuchtes Wort vorkommt.
Stichwort: Hier wird in den Lemmata gesucht – Infinitiv bei Verben notwendig.
Wortart: Hier muss man wenigstens einen Buchstaben eingeben: z. B. a – für „Adjektive“ bis „Artikel, unbestimmt“.
Interessant: Eingabe von „V“ – hier werden die Verben stark oder schwach ausgegeben, sogar nach der aktuellen Ablautreiheneinteilung - allerdings nicht immer ganz korrekt.
Die Lexerschen Ablautklassen muss man umrechnen. Siehe: Die mittelhochdeutschen Ablautreihen - Mittelhochdeutsch zum Nachschlagen und Lernen
Definitionen – hiermit werden eigentlich die nhd. Bedeutungen eines Lemmas wiedergegeben. Allerdings wird nur „hintergehn“ und nicht „hintergehen“ gefunden!
Beleg – hier wird ein Wort in den Belegen gesucht.
Quellenangabe: Wenigstens einen Buchstaben eingeben: Nicht immer wird etwas bei der ausgewählten Quelle gefunden. – Oder aber es werden sämtliche Belege aufgelistet.
Man kann auch Schnittmengen bilden, z. B. Lemmata, die sowohl in der Deutschordenschronik als auch in der ‚Rede vom Glauben‘ des Armen Hartmann vorkommen.
Tipp: Ein Klick auf liefert einen in schriftlichen Arbeiten zitierbaren Link zurück: „ ‚sinden, stv. I, 3. sw. st. sw.‘, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch von Matthias Lexer, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/21, <https://www.woerterbuchnetz.de/Lexer?lemid=S04314>, abgerufen am 30.09.2022.“
Beispiele:
Will man alle Hinweise auf mitteldeutsche Besonderheiten bei den Verben, die als „anomal“ gekennzeichnet sind, finden, dann gibt man „<leer>md.“ bei „Gesamter Text“ und „Verb, anomal“ bei „Wortart“ (Druck auf V) ein: Primär Präterito-Präsentia und Wurzelverben bilden das Ergebnis.
Will man sämtliche Verben der Ablautklasse III erhalten, dann löscht man alle Sucheinträge via Papierkorbsymbol, gibt bei „Wortart“ V ein und wählt dann „Verb, stark III“ – allerdings erhält man auch Verben aus der Ablautklasse II – weil bei Lexer stv. III. und stv. I, 3. vermerkt ist – offensichtlich wurden alle diese Einträge mit einer Drei kodiert. Treffsicherer sind „Verb stark II“, „Verb stark IV“, „Verb stark V“ und „Verb stark VI“.
„Verb stark VII“ bietet eine bunte Mischung aller ehemals reduplizierenden Verben.
➁ Mittelhochdeutsches Wörterbuch von Benecke, Müller, Zarncke: Wörterbuchnetz (woerterbuchnetz.de) [https://woerterbuchnetz.de/?sigle=BMZ&lemid=A00001]
Die Verbsuche gestaltet sich etwas schwierig, da die Verben nicht im Infinitiv, sondern in der ersten Person Singular Präsens lemmatisiert sind. Man muss also nach „nim“ suchen, will man zum Verb „nemen“‘ gelangen, „giuze“ führt zu „giezen“, „hil“ zu „heln“.
Aber für die einzelnen Ablauterscheinungen bei den Stammformen eines starken Verbs ist BMZ unersetzlich! „VALTE (valde) VIELT GEVALTEN“ – nur als Beispiel.
Die Suche via ►Suche verhält sich analog zur Suche bei Lexer. Allerdings kann man bei „Wortarten“ nur nach schwachen oder starken Verben suchen.
Klickt man aber auf „Lemmaliste / Belegarchiv“ erhält man immerhin von A bis Z Belege für ein gesuchtes Wort in einem Kontext, sodass man seine Bedeutung aus dem Zusammenhang erschließen kann.
Dazu muss man allerdings in der Auswahlliste auf die Ziffer in runden Klammern (X) klicken und nicht auf MWV – damit landet man wieder bei Lexer online. – Ist keine Ziffer in runden Klammer vorhanden, muss man mit dem Lexer-Link vorlieb nehmen.
Hier findet man wohl fast alle Wörter, speziell wenn man im Browser rechts oben auf die drei Punkte klickt und dann auf „Auf Seite suchen“ – schneller geht es mit <Strg>+F.
Will man in der Gesamtdatei etwas suchen, braucht man ein wenig Geduld, weil die Datei riesig groß ist und für das Laden ziemlich viel Zeit braucht.
Unter mhd_gram (koeblergerhard.de) [https://www.koeblergerhard.de/mhd/2A/mhd_gram.html] findet man den Wortschatz nach grammatischen Kategorien geordnet. „st. V.“- via „Auf Seite suchen“ bringt einen z. B. zu den starken Verben.
Es handelt sich beim REM um kein Wörterbuch, sondern um eine Sammlung von – oft handschriftlichen – Quellen, bei denen die einzelnen Wörter von der Originalschreibweise bis hin zur Wortarteinteilung und zur Lemmatisierung, ggf. inkl. Ablautreihe, aufgelistet werden.
Kann man sich beispielsweise in einem Text das Wort „fliezzentemo“ nicht erklären, hilft die Abfrage „tok_dipl=/fliezzentemo/“ einem weiter bis zum Verb „vlièzen“ – Ablautreihe IIb.
Allerdings ist der Umgang mit REM etwas gewöhnungsbedürftig – Gerade beim Vokal „e“ werden auf der Lemmaebene einige Sonderzeichen verlangt, siehe folgende Beispiele. Auch muss man sich etwas mit der ANNIS-Abfrage-Sprache (AQL) beschäftigen.
Sucht man eine bestimmte Wortform bieten sich z. B. folgende Suchabfragen in ANNIS an:
tok_anno=/nim/ - findet 357 Belegstellen im Referenzkorpus
tok_anno=/diez.*/ - ohne Sonderzeichen, aber mit Wildcard bzw. „Joker“! - Verbformen und Demonstrativpronomen usw. sind das Ergebnis.
lemma=/dièzen/ - mit Sonderzeichen!
lemma=/nëmen/ - mit Sonderzeichen!
lemma=/vlièzen/- mit Sonderzeichen!
tok_anno=/lif/ & posLemma=/VV/  _=_ #2 – fragt, ob „lif“ bzw. „lîf“ als Präteritumsform für das Verb „loufen“ nachweisbar ist.
tok_anno=/hin.*/ & pos = /VVFIN/ & #1 . #2 - fragt, wo Wörter, die mit „hin“ beginnen, vorkommen, denen eine finite Verbform folgt (hin …+Verb)
tok_anno=/hin.*/ & pos = /PTKVZ/ & #1 _=_ #2 - fragt, wo Wörter, die mit „hin“ beginnen, vorkommen, die als Verbzusatzpartikel gebraucht werden.
inflectionClass=/st2b/ liefert einem sämtliche Belegstellen des Referenzkorpus für Verbformen aus der Ablautreihe IIb. Es sind 7324.
Richtig interessant wird die Ergebnisausgabe für die Abfrage „inflectionClass=/st2b/“, wenn man auf „annotations“ klickt: Da wird das gefundene Wort genau analysiert und der Text, der in der Handschrift eventuell Sonderzeichen enthält, wird normalisiert:
Beispiel: https://annis.linguistics.rub.de/?id=98d854e9-cce3-4bb0-a0a2-ffa620396aad,
3. Treffer:
Dipl.:
Ganc
zedemo
fliezzentemo
vvazzera
Lemma:
gân
ze
dër
vlièzen
wazzer
Dipl.:
uͮnta
neze
imo
ſine
ougen
Lemma:
unte
nètzen
ër
sîn
ouge
Beim Klick auf einen Link in der Zeile „lemmaId“ – innerhalb von „annotations“ - landet man beim mhdwb, siehe oben unter ③ oder beim Grimmschen Deutschen Wörterbuch!