Grundwissen Grammatik

 

Mittelhochdeutsch zum Nachschlagen und Lernen

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Mit­tel­hoch­deutsch: Vo­kale der AR IV
IV: Inf. 1. - 3. Ps. 1./3. Pt. Pl. Pt. Part. II
Legende: Grund­stu­fe Ab­tö­nungs­stu­fe Dehn­stu­fe Schwund­stu­fe
mhd. e (1) i (2) a (3) â (4) o (5) Folgekonsonanten: einfacher Nasal [n, m] oder einfacher Liquid [l, r]
(1) e geht zurück auf indoeuropäisch e, das sich bis ins Mittelhochdeutsche hält.
(2) i geht zurück auf germanisch e, das im Althochdeutschen wegen folgender i,[j,] u in der Konjugationsendung zu i gewandelt wird.*
(3) a geht zurück auf indoeuropäisch o, das bereits im Germanischen zu a geworden ist und sich im Althochdeutschen fortsetzt.
(4) â geht zurück auf germanisch ē¹, das in der Dehnstufe zu ā im Althochdeutschen wird und auf indoeuropäischem ē basiert.
(5) o geht zurück auf den Sprossvokal u, der im Indoeuropäischen bei der Schwundstufe durch Nasal oder Liquid entsteht und bereits im Germanischen vorhanden ist. Im Althochdeutschen wird u beim Partizip II zu o wegen a in der Partizip-II-Endung gesenkt.
ahd. e i* a ā o
germ. e e a ē¹ u
ide. e e o ē Ø + ḷ, ṃ, ṇ, ṛ

* Das i  - statt e  - im Singular Präsens hat verschiedene Wurzeln:

  1. 2. und 3. Person Singular Präsens - Verbformen mit i-haltiger Endung, z. B. nimis, nimit – bereits „urgermanisch“, Braune 2018
  2. „Im Voralthochdeutschen“ (Paul 2007) bzw. „im Althochdeutschen“ (Braune 2018):
    1. Person Singular Präsens: Hebung des e zu i durch folgendes u in der Endung: hilfu, nimu, gibu


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