Grundwissen Grammatik

 

Mittelhochdeutsch zum Nachschlagen und Lernen

Schlagwörter, bitte Anfangsbuchstaben eingeben!
Mit­tel­hoch­deutsch: Vo­ka­le der AR V
V: Inf. 1. - 3. Ps. 1./3. Pt. Pl. Pt. Part. II
Legende: Grund­stu­fe Ab­tö­nungs­stu­fe Dehn­stu­fe Schwund­stu­fe
mhd. e (1) i (2) a (3) â (4) e (5) Folgekonsonanten: alle außer Nasal [n, m] oder Liquid [l, r]
(1) e geht zurück auf indoeuropäisch e, das sich bis ins Mittelhochdeutsche hält.
(2) i geht zurück auf germanisch e, das im Althochdeutschen wegen folgender i, [j,] u in der Konjugationsendung zu i gewandelt wird.*
(3) a geht zurück auf indoeuropäisch o, das bereits im Germanischen zu a geworden ist und sich im Althochdeutschen fortsetzt.
(4) â geht zurück auf germanisch ē¹, das in der Dehnstufe zu ā im Althochdeutschen wird. Es basiert auf indoeuropäischem ē.
(5) Hierbei handelt es sich um das grundstufige e, siehe (1).
ahd. e i* a ā e
germ. e e a ē¹ e
ide. e e o ē e

* Das i  - statt e  - im Singular Präsens hat verschiedene Wurzeln:

  1. 2. und 3. Person Singular Präsens - Verbformen mit i-haltiger Endung, z. B. gibis, gibit – bereits „urgermanisch“, Braune 2018
  2. „Im Voralthochdeutschen“ (Paul 2007) bzw. „im Althochdeutschen“ (Braune 2018):
    1. Person Singular Präsens: Hebung des e zu i durch folgendes u in der Endung: gibu
  3. Verben mit j-Suffix: j-Präsentien der AR V haben im Präsens - auch im Plural - durchgehend i: bitten, sitzen, ligen


Startseite